Spiker's Berlin

Die Wendeltreppe

In dem sogenannten innern Schlosshoſe, welcher diesen Namen im Gegensatze zu dem äussern, pag. 7. von uns erwähnten, führt, und ganz nach Schlüter’s Angabe gebaut ist, bemerkt man, wenn man von dem Lustgarten, d. h. von der nördlichen Seite, hereintritt, zur Linken, ein in wahrhaft grossartigem Stile aufgeführtes Portal, das unten drei, mit dorischen Säulen verzierte, grosse Eingänge hat. Der mittlere Eingang führt zu der Thür, welche nach den kleinen Hinterhöfen des Schlosses geht, und mit gereifelten Säulen und einem Gebälk verziert ist, an welchem zu beiden Seiten lebensgrosse Figuren angebracht sind, von denen man auf unserer Platte den unteren Theil sieht. Von den beiden andern führt der zur Rechten zu einer Stufentreppe, deren Absatz man im Vordergrunde des Bildes erblickt; der zur Linken aber, zu der sogenannten Wendeltreppe, die, ohne Stufen, mit Mauersteinen oder sogenannten Klinkern gepflastert, einen bequemen Aufgang bildet, der wahrscheinlich dazu bestimmt war, um sich auf demselben mit grösserer Leichtigkeit der Tragsessel bedienen zu können. – Die Felder an den Wänden sind mit grüngesprenkeltem Stuck-Marmor verziert, und an der Decke, über den Treppen, Stuck-Rosetten angebracht. Die Decke des eigentlichen Portales ist mit einem, von Belau ausgeführten, auf frischen Kalk gemalten, grossen Bilde, den Sturz der Giganten darstellend, verziert, und rund um dasselbe herum ist eine Menge von Sculpturen, nach Schlüter’s Zeichnungen, Genien u. dgl. vorstellend, angebracht. – Die beiden Treppen, sowohl die Stufen-, als die Wendeltreppe, kommen im dritten Stockwerk, vor dem sogenannten Schweizersaale zusammen, welcher von den Schweizern, denen er unter Friedrich I. zum Wachsaale diente, seinen Namen führt, und auch noch itzt der Aufenthaltsort für das in diesem Theil des Schlosses die Wache habende Kommando ist. Die im Hintergrunde des Bildes sichtbaren Soldaten gehen nach dem Schweizersaale hinauf.